18.03.2017

Täler SV Ottendorf - VfR Phönix Oberböhmsdorf: 3-3 (0-3)

Das Spitzenspiel Dritter gegen Vierter hielt was es versprach und die Zuschauer sahen zwei Halbzeiten, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Aufgrund von Verletzungen und Urlaub stellte sich die Gästeelf quasi von alleine auf, es ging nur darum die einzelnen Positionen innerhalb des Teams bestmöglichst und zielorientiert zu besetzen. Von daher wären wir vor dem Spiel und vor allem auch wegen der widrigen äußeren Bedingungen mit einem Punkt sehr zufrieden gewesen.

Nach diesmal wirklich sehr kurzem Abtasten spielte Phönix auch aufgrund des böigen Rückenwindes in der ersten Halbzeit zielstrebig nach vorn und es ergaben sich Torchancen. Vor allem nach ruhenden Bällen strahlten die Gäste Torgefahr aus. So erzielte Michael Schieferdecker nach 5 Minuten mit einem direkt verwandelten Eckball die Führung, die Schiedsrichter Richter aufgrund vermeindlicher Torwartbehinderung wieder zurücknahm. Phönix spielte nahezu unbeeindruckt weiter nach vorne und die beiden Stürmer Toni und Andy Ludwig wurden von Johannes Eisenschmidt und Nico Seidel aus dem Mittelfeld immer wieder in Szene gesetzt. So war es dann in der 21. Minute Andy Ludwig, der Phönix mit einem platzierten Flachschuss in Führung brachte. Nur 5 Minuten später erhöhte Toni Ludwig per Kopf nach einem gefühlvollen Eckball von Danny Schmidt auf 2-0. Phönix blieb am Drücker und vor allem der laufstarke Andy Ludwig war von den Gastgebern kaum in den Griff zu bekommen. Die Gastgeber hatten es ihrem Keeper zu verdanken, dass zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Tore fielen. Die wenigen Chancen der Heimmannschaft wurden von der weitestgehend souveränen Gästedefensive vereitelt. Knackpunkt im Spiel war dann sicherlich die 40. Minute, in der Andy Ludwig bei einem Zweikampf zu spät kam und für sein zweites Foul frühzeitig mit gelb/rot zum Duschen geschickt wurde. In der verbleibenden Spielzeit der ersten Halbzeit fiel die Unterzahl nicht auf, Phönix erspielte sich weiter Chancen. Als Daniel Schatz beim Versuch einen Eckball in Richtung Tor zu köpfen von hinten gestoßen wurde, gab es Strafstoß. Heiko Marschall, diesmal Kapitän für den sich im Urlaub befindlichen Christian Prager, verwandelte eiskalt (45.).

In der Kabine waren wir uns einig, dass wir uns diesen Vorsprung nicht mehr nehmen lassen wollten, wohlwissend das es zu zehnt jedoch sehr schwer werden sollte. Das 1-3 durch Kevin Kettner (47.) fiel aus Phönix-Sicht dann auch viel zu früh. Die Gastgeber warfen nun mit dem Wind im Rücken alles nach vorne, spielten stellenweise mit 4 Angreifern, so dass Phönix mit Marco Porsche, Daniel Schatz, Heiko Marschall und Danny Schmidt quasi vier Manndecker stellte. Mit Glück, Können sowie einem schlagsicheren Libero Chris Friedberger konnte der Vorsprung zunächst verteidigt werden. Alles was aufs Tor kam, fing oder faustete der sichere Phönix-Keeper Ronny Prager weg. In der 66. Minute war aber auch er machtlos, als wiederum Kevin Kettner ein abgewehrter Ball vor die Füße flog und dieser direkt abzog (2-3).

Ottendorf hielt das Tempo hoch, wollte unbedingt den Ausgleich und auch den noch möglichen Sieg. Wenn beide Orte nicht räumlich so weit entfernt lägen, könnte man sagen, es entwickelte sich eine regelrechte Derbyatmosphäre bei der der Dauerregen sein weiteres dazutat. Der Platz weichte immer mehr auf und packende Zweikämpfe, manchmal auch jenseits der Fairness und Verbalattacken auf beiden Seiten prägten das Spiel bis zum Schluss. Nico Seidel hätte für Phönix dann die Vorentscheidung bringen können, nach seinem Solo über den halben Platz fehlte ihm für einen platzierten Torschuss jedoch die Kraft. Dies sollte die letzte Gelegenheit für Phönix in den verbleibenden 15 Minuten gewesen sein. Der Täler SV gewann im Mittelfeld mehr und mehr die Oberhand, auch aufgrund des Kräfteverschleißes der sich in Unterzahl befindlichen Gäste. Nico Seidel (von Krämpfen geplagt) und auch Johannes Eisenschmidt (angeschlagen) konnten nicht mehr für Entlastung sorgen, Toni Ludwig hatte es alleine im Sturm viel zu schwer. Jedoch hielt das Phönix-Bollwerk bis zur 85. Minute. Da trat noch einmal Schiedsrichter Richter auf den Plan und gab einen recht zweifelhaften Strafstoß für die Gastgeber. Deren eingewechselter Stürmer Georgi fädelte von hinten beim mit hochgestreckten Armen stehenden Danny Schmidt ein (der damit ja signalisierte, gar keine eigene Aktion in Richtung Gegner zu starten) , lief noch zwei Schritte um dann zu Boden zu plumpsen. Den von Täler-Kapitän Daniel Ring getretenen Strafstoß parierte Ronny Prager, jedoch blieb der Ball in einer Schlammpfütze vor dem Gästegehäuse liegen und Ring konnte im Nachsetzen den Ball über die Linie bugsieren. In den letzten 5 Minuten passierte dann nicht mehr viel.

Ein Unentschieden dass wohl unter dem Strich in Ordnung geht. Phönix war in der ersten das tonangebende Team, die Täler-Elf in der zweiten Halbzeit feldüberlegen.

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